Ein letzter erster Augenblick – Super spannende Thematik, die Ausführung leider weniger…

Ein letzter erster Augenblick von Holly Miller erschien im Mai 2021 im Blanvalet Verlag. Ich fand den Klappentext wirklich interessant, daher wollte ich es auch lesen. Dann durfte ich das Buch im Rahmen einer Bloggeraktion lesen, vielen Dank dafür! Aber natürlich auch hier: meine Meinung ist wie immer unvoreingenommen.

Das Cover ist neben dem Klappentext auch sehr ansprechend. Es ist wirklich hübsch und ein Cover-Opfer wie ich fühlt sich da direkt angesprochen.

Worum geht es überhaupt? Der Klappentext

Ein letzter erster Augenblick
Ein wirklich hübsches Cover

Würdest du dich für die große Liebe entscheiden, wenn du wüsstest, wie sie endet?

Seit seiner Kindheit lebt Joel als Einzelgänger, der niemanden in sein Herz lässt. Nicht weil er das will – sondern weil er muss. Denn Joel hat Träume. Träume, die ihm die Zukunft der Personen zeigen, die er liebt. Oft weiß er schon Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus, was den Menschen um ihn herum passieren wird. Doch erzählen kann er es niemandem.
Callie träumt schon immer von den schönsten Orten dieser Welt, doch nach dem Tod ihrer besten Freundin lebt die junge Frau zurückgezogen und nimmt an den aufregenden Momenten des Lebens stets nur als stille Beobachterin teil. Das alles soll sich verändern, als sie Joel trifft und sich die beiden unsterblich ineinander verlieben.
Bis Joel von Callies Zukunft träumt …

Die Charaktere in Ein letzter erster Augenblick

Joel ist Tierarzt, lebt aber zu Beginn des Buches von seinen Ersparnissen. Er hat hellseherische Träume seit seiner Kindheit, welche er alle in Notizbücher aufschreibt. Die Träume betreffen nur Personen, die er liebt, deswegen versucht er, der Liebe aus dem Weg zu gehen. Seine Gedanken sind nachvollziehbar und er ist sympathisch.

Callie arbeitet in einem Café, möchte aber eigentlich etwas ganz anderes machen. Sie ist ein liebenswerter und sympathischer Charakter, mit dem man sich leicht identifizieren kann.

Dann gibt es noch eine Menge Nebencharaktere, die meiner Meinung nach alle etwas blass bleiben.

Cover

Meine bescheidene Meinung

Ich habe mich wirklich auf dieses Buch gefreut. Doch leider konnte Ein letzter erster Augenblick meine Erwartungen nicht erfüllen.

Kommen wir zuerst zu den positiven Punkten: Mir hat der Anfang gut gefallen. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil ist flüssig. Wir lesen abwechselnd aus Joels sowie Callies Sicht. Wie ich bereits in anderen Rezensionen angemerkt habe, mag ich das immer sehr gerne. Die erste Hälfte des Buches hat mir wirklich gut gefallen, dann jedoch nahm es meiner Meinung nach ab. Die Grundidee ist wirklich vielversprechend und ich hatte gehofft, dass wir mehr über Joels Fähigkeit erfahren, mehr Einblick in seine Träume bekommen.

Das kam meiner Meinung nach leider zu kurz. Auch der Verlauf der Geschichte hat mir nicht mehr zugesagt (mehr dazu in den Spoilern). Wir erfahren alles etappenmäßig, die meisten Szenen waren sicherlich wichtig, aber nach einem bestimmten Punkt wirkten einige Szenen auf mich nur noch unnötig. Und dann der Schluss. Ich meine, ja, der Schluss ist natürlich klar. Aber er war einfach so… unnötig? Ehrlich gesagt, hat er mich aufgeregt.

Ich habe einige Zeit überlegt, wie ich das Buch bewerte. Ich gebe Ein letzter erster Augenblick 3 von 5 Sternen. Es war jetzt nicht schlecht. Es war solide, es gab einige Klischees, mir persönlich hat der Storyverlauf einfach nicht gefallen (wie gesagt, dazu sage ich bei den Spoilern etwas).

Cover 2

Und wie immer zum Schluss: Die Spoiler

!!! Spoiler !!!
Obwohl Joel sich von Callie fernhalten will, kommen die beiden zusammen. Es ist die Liebe seines Lebens. Dann jedoch träumt er von ihrem Tod. Der 8 Jahre in der Zukunft liegt. Ab diesem Traum ist es ihm unmöglich, ihr der Mann zu sein, den sie verdient. Er trennt sich von ihr.

Vorher erfahren wir noch, dass Joels Vater gar nicht sein richtiger Vater ist. Er lernt seinen Erzeuger kennen, dieser hat dieselbe Fähigkeit wie Joel.

Wir erleben nun die nächsten 8 Jahre etappenweise: Callie erfüllt sich ihren Traum vom Reisen. Sie lernt einen neuen Mann kennen und auch lieben. Die beiden heiraten. Sie ist schwanger, sie bekommen Zwillinge.

Joel kriegt sein Leben endlich wieder in den Griff. Kein Alkohol mehr, er beginnt wieder als Tierarzt zu arbeiten. Er lässt jedoch keine neue Frau mehr in sein Leben. Rund anderthalb Jahre vor Callies Tod kommt der Traum wieder, er träumt ihn oft. Er kann es nicht verhindern, da es keine Hinweise gibt, woran sie stirbt. Er sieht nur, dass er dabei ist, während es passiert.

Und so geschieht es auch. Er hat vorher bereits einen Rettungshubschrauber verständigt, aber ihr kann nicht geholfen werden, sie stirbt in seinen Armen.

Spätestens mit der Trennung war für mich die Luft raus. Ich wollte Callies und Joels Liebesgeschichte lesen, nicht Callies mit einem anderen Mann (der aber wirklich sehr liebenswert ist). Joel ist nur darauf gekommen, dass sein Vater nicht sein Erzeuger ist auf Grund einer seiner Träume. Er hat den Inhalt im Endeffekt vorweg genommen und somit ist der Traum nicht eingetreten. Die Frage ist: wäre Callie auch gestorben (an simplen Herzversagen ohne jegliche Vorerkrankung), wäre Joel nicht da gewesen? Butterfly Effect und so… es regt mich wirklich auf. Zumal Callies Ehemann nun mit dreieinhalbjährigen Zwillingen alleine dasteht. Ihr Tod war einfach so unnötig. Ja, es ging darum, dass sie die letzten Jahre ihres Lebens glücklich ist. Aber hätte sie nicht einfach ohne Joel auch weiterleben dürfen? Ehrlich, ich hasse dieses Ende…

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