The Cousins, geschrieben von Karen M. McManus, erschien im Dezember letzten Jahres bei Randomhouse. Es ist mittlerweile der vierte Roman der Autorin, der auf Deutsch heraus gebracht wurde und ich habe auch die anderen (One of us is Lying, Two can keep a Secret, One of us is next) sowie das Zusatzkapitel Die Bayview four – Ein Jahr danach gelesen. Man könnte also sagen, ich bin ein Fan 🙂 . Ich habe bei einer Bloggeraktion vom Verlag mitgemacht und dadurch ein Rezensionsexemplar erhalten – vielen Dank dafür! Diese Rezension spiegelt aber natürlich trotzdem meine persönliche Meinung wider.
Das Cover passt wieder hervorragend zu den bereits erschienen Romanen, gefällt mir tatsächlich aber bisher am besten.
Worum geht es überhaupt?
Milly, ihre Cousine Aubrey und ihr Cousin Jonah haben sich seit Jahren nicht gesehen und kennen sich praktisch kaum. Dann erhält jeder von ihnen eine Einladung ihrer reichen Großmutter Mildred Story, den Sommer in ihrem Urlaubs Resort auf Gull Cove Island zu verbringen. Auf Grund eines Bruches mit den Eltern der drei Jugendlichen haben diese sie nie kennen gelernt. Alle drei haben nicht wirklich Lust darauf, werden aber von ihren Eltern dazu gedrängt und beschließen, herauszufinden, was damals passiert ist.
Die Charaktere aus The Cousins
Milly wurde nach ihrer Großmutter Mildred benannt, ihr Vater ist japanischer Abstammung, sie sieht aber ihrer Mutter Allison sehr ähnlich. Milly ist klug, hat aber nicht die besten Noten und ihre Mutter hat ihr nie das Gefühl gegeben, gut genug zu sein.
Aubrey ist Schwimmerin und zu Beginn noch mit ihrem Freund von vier Jahren zusammen. Sie sieht ihrem Vater Adam überhaupt nicht ähnlich und auch er gab ihr immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Aubrey ist anfangs recht naiv, wird aber erwachsener durch ihren Aufenthalt.
Jonah ist der Sohn von Anders Story und der dritte im Bunde. Zu Jonah kann ich nicht viel sagen, ohne zu viel zu spoilern, also sagen wir einfach mal, seine Motive und Handlungen sind nachvollziehbar.
Meine bescheidene Meinung
Nach den bisherigen Roman von Karen M. McManus war ich natürlich sehr gespannt auf ihr neuestes Werk und wurde nicht enttäuscht. Wir haben wieder einmal sympathische Hauptcharaktere und eine spannende Story zum Miträtseln. Der Roman ist aus mehreren Perspektiven geschildert, zum einen als Ich-Erzähler (Milly, Aubrey, Jonah) in der Gegenwart und einmal ein personaler Erzähler aus Allisons Perspektive in der Vergangenheit. Ich mag diesen Erzählstil, weil wir so die Möglichkeit haben, auch in die Köpfe anderer Charaktere zu gucken, ohne dass zu viel verraten wird.
McManus zeichnet hier das Bild einer durch und durch kaputten Familie: Archer, der einzige nicht verheiratete Story, ist Alkoholiker.
Anders Story hat andere um Geld betrogen, das Verhältnis zu seinem Sohn ist schlecht.
Adam Story ist ein Narzisst, er sucht die Schuld nie bei sich und war Aubrey kein guter Vater. Tatsächlich hat er seine Ehe auf dem Gewissen, aber auch daran seien ja die Umstände Schuld (Fremdgehen ist schon ein blöder „Umstand“ 🙁 )
Allison Story lässt niemanden wirklich nah an sich heran, trotz eines wirklich liebevollen Ehemannes ist ihre Ehe zerbrochen, weil sie ihn von sich weggestoßen hat.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, ohne plump zu wirken. Das Inselsetting versprüht (gehobene) Urlaubsvibes und man wird immer mit kleinen Informationen gefüttert, die sich zu einem großen ganzen zusammenfügen. Ein Plottwist erwartete uns bereits im ersten Drittel, dieser kam weniger überraschend für mich. Das Ende gefiel mir gut, es war typisch McManus spannend.
The Cousins hat mich gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Außerdem habe ich parallel dazu noch das Hörbuch gehört, da ich auf Grund meines Sohns einfach nicht mehr zum Weiterlesen kam. Die Rezension bezieht sich auf die Printausgabe, aber auch das Hörbuch ist empfehlenswert. Die Sprecher sind gut auseinander zu halten und haben allesamt sehr angenehme Stimmen.
Was mir gefallen hat, war die Bloggeraktion. Ich bekam eine Postkarte (seht ihr auf den Bildern) von Cape Cod, Massachusetts und sollte diese aus Millys Perspektive schreiben, mit ihren Erwartungen an ihren Aufenthalt dort. Diese habe ich zurück geschickt und bekam dafür das Rezensionsexemplar, die Karte gab es auch wieder zurück. Ich lag so daneben mit dem, was ich geschrieben habe, da musste ich beim Lesen schon sehr schmunzeln 😀
Fazit zu The Cousins
Alles in allem ist The Cousins ein empfehlenswerter Roman, wenn man gerne Jugendtriller liest oder einem McManus andere Werke ebenfalls gefallen haben. Tatsächlich haben mir die Vorgänger in Sachen Spannung allerdings etwas besser gefallen. Ich gebe trotzdem 4 gute von 5 Sternen.
Das beste kommt zum Schluss? Die Spoiler
Viele Spoiler braucht es hier nicht, dafür sind diese essentiell. Wenn ihr euch den Spaß beim Mitraten nicht verderben wollt, lieber nicht lesen 😉