Cinder & Ella, geschrieben von Kelly Oram, erschien letztes Jahr im September auf Deutsch bei [One], das Original in Englisch erschien bereits 2014. Auf Cinder & Ella bin ich dank Instagram aufmerksam geworden. Zwar lese ich gerne und viel Fantasy und Romantasy, aber ich hatte das Bedürfnis nach einer „einfachen“ Liebesgeschichte.
Bevor ich zu viel vorweg nehme, hier erst einmal der Klappentext:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.
Der Klappentext fasst tatsächlich einmal sehr gut den Inhalt zusammen. Etwas, das ich ganz angenehm finde, anstatt immer nur kryptische Zweizeiler, die spannend klingen, unter denen man sich allerdings nicht viel vorstellen kann.
Man liest die Kapitel aus Sicht von Ella, ab und an auch aus Cinders Sicht, dessen richtiger Name Brian lautet. Ich mochte den Wechsel wirklich gern, weil ich es immer spannend finde, die Sichtweise des männlichen Hauptcharakters aus erster Hand zu erfahren.
Charaktere
Die beiden Hauptprotagonisten sind einfach nur sympathisch!
Ella ist ein liebes Mädchen mit viel Humor, das nach einem schweren Schicksalsschlag versucht irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. Ihre Mutter ist bei dem Unfall gestorben, sie selbst hat schwere Verbrennungen erlitten, die 70% der Haut ihres Körpers umfassen. Ihr Vater nimmt sie auf, er hat eine neue Familie, auf einen Schlag bekommt sie zwei Stiefschwester und eine Stiefmutter. Die neue Schule, die sie besuchen muss, verbessert ihre Situation ebenfalls nicht. Erst der erneute Kontakt zu Cinder lässt sie wieder etwas aufblühen und gibt ihr das Gefühl von Normalität.
Cinder bzw. Brian ist Jungschauspieler, der seine erste große Rolle an Land gezogen hat. Er hat das Gefühl, dass sein Leben fremdbestimmt wird von seinem Vater (ein berühmter Regisseur), seinen Agenten, Managern, Anwälten usw. Er wird gedrängt, aus PR-Zwecken eine Beziehung mit seiner Filmpartnerin vorzutäuschen, was er auch macht. Als Ella jedoch wieder in sein Leben tritt, versucht er die vorgetäuschte Beziehung zu beenden, was jedoch nicht so klappt, wie er sich das vorgestellt hat – das Schlussmachen endet in einer Fake-Verlobung. Ella kennt seine wahre Identität nicht. Auch Brian ist ein toller Charakter, gut aussehend, intelligent, wunderbarer Humor und ehrlich an Ella interessiert.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls zum Großteil einfach nur toll. Da wären Vivan und ihre beiden Dads, Glen und Stefan, die man einfach nur knuddeln möchte. Dann Rob, der sich in Ella verguckt hat, dem ihre Behinderung egal ist und der sie trotz unerwiderter Gefühle unterstützt. Auch Juliette, eine ihrer Stiefschwestern, ist ein wirklich lieber Charakter. Natürlich gibt es genauso unsympathische Charaktere, aber die braucht die Story eben auch.
Fazit zu Cinder & Ella
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, es kam einfach nie Langeweile auf. Und ich muss zugeben, ab und an musste ich auch ein paar Tränchen wegwischen, weil mich Ellas Schicksal so bewegt hat. Das Buch strotzt nur so vor Klischees, aber es hat kein bisschen gestört, es war einfach nur ein schönes Leseerlebnis.
Der zweite Teil Cinder & Ella: Happy End und dann? erscheint am 30. September 2019.
Spoiler
Selten, dass ich so etwas sage, aber hier sind Spoiler tatsächlich nicht wirklich notwendig. Für die extrem Neugierigen gibt es natürlich trotzdem welche:
~ Annie ~
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