Deine Juliet von Mary Ann Shaffer und Annie Barrows erschien erstmals 2009 als deutsche Version bei Rowohlt. Die Neuauflage gibt es seit 2015 beim btb Verlag. Ich bin auf die Geschichte durch den Film mit Lily James als Juliet ausfmerksam geworden. Den Film hatte ich noch nicht gesehen, da entdeckte ich das Buch auch schon im Regal einer Freundin und durfte es mir ausleihen.
Deine Juliet ist ein zweiteiliger Briefroman und die Darstellung der Geschichte in Briefform passt einfach perfekt, da das Geschehen zwischen 1940 – 1946 spielt. Ich hatte vorher noch nie ein Briefroman gelesen und muss sagen es war gewöhnungsbedürftig, hat aber auch Spaß gebracht.
Um was geht es ?
Dieses Buch ist kein Liebesroman. So viel vorweg. Die Liebe ist, im Gegenteil zum Film, nur ein aufhellendes Nebenprodukt. Das Buch beschreibt auf anschauliche Weise die Kriegs- sowie Nachkriegszeit. Juliet, eine junge Schrifstellerin, erfährt durch einen Brief über die Besatzungszeit auf der Kanalinsel Guernsey und wie die Inselbewohner damit umgingen. Sie beschließt, auf der Suche nach einer Buchidee, ihre mittlerweile neu gewonnen Brieffreunde auf Guernsey zu besuchen. Dort angekommen erfährt sie mehr über das Schicksal von Elizabeth, welche sich in einen deutschen Offizier verliebte und Juliet lernt Dawsey kennen.
Charaktere
Juliet ist die Hauptperson, von ihr stammen die meisten Briefe. Sie hat ein liebenswürdiges und sonniges Gemüt.
Dawsey ist ruhig und still und stellt sich selbst immer an letzte Stelle.
Sidney ist der beste Freund von Juliet und ihr Verleger. Er ist ziemlich schlau.
Elizabeth ist eine aufgeweckte, clevere und mitfühlende junge Frau. Sie ist indrekt die Hauptprotagonisten, da ihre Lebens- und Leidensgeschichte von Juliet erforscht wird. Ihr Herz und ihre Menschlichkeit waren zu dieser Zeit selten und brachten Elizabeth leider auch in Schwierigkeiten.
Dann gibt es noch das kleine Mädchen Kit, Remy eine französische Freundin von Elizabeth sowie die Mitglieder des Clubs der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf.
ZITAT
Carpe Diem …>>Nutze den Tag<< sagte sie. „Das ist doch ein belebender Gedanke, oder…?“
Deine Juliet, 2. Auflage Dezember 2009, veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag.
Mein Fazit
Dank der Briefe ist es möglich die Ereignisse durch den Blickwinkel der unterschiedlichen Charaktere mitzuverfolgen. Allerdings ist Konzentration gefragt, damit man nicht verpasst wer an wen einen Brief schreibt, sonst ist Verwirrung vorprogrammiert. Nachdem ich mich eingelesen und den Dreh raus hatte, lasen sich die Briefe wie von selbst. Es ist wie eine Erzählung aus verschiedenen Perspektiven, wodurch sich das Puzzle um Elizabeth langsam zusammensetzt. Das Buch veranschaulicht, durch die Briefform, die damalige Situation der Protagonisten im Kriegs- sowie Nachkriegszeitalter. Oft musste ich inne halten, um das Gelesene zu verarbeiten und zu verdauen, um dankbar zu sein, dass wir jetzt (größtenteils) in Frieden leben können. Die Liebengeschichte zwischen Juliet und Dawsey spielt nur nebenbei, aber sie lockert das schwere Thema Krieg etwas auf.
Das Buch ist lesenwert für Leser, die an einen Buch in Briefform interessiert sind sowie mehr über den Zeitraum zwischen 1940-1946 erfahren möchten.
Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.
Unterschied zum Film
Ich mochte den Film sowie das Buch. Der Film wird natürlich sehr romantisiert. Er wird weitaus mehr Hauptaugenmerk auf die Liebesgeschichten gelegt, als auf die Leidensgeschichten. Während man im Buch das Gelesene über die Kriegszeit erstmal verarbeiten muss, so muss man dies im Film nicht. Der Film regt einem nicht im Nachhein zum Nachdenken an. Aber dennoch ist es eine gute Umsetztung von der Briefform zum Film.
Spoiler
Man kann fast immer spoilern 😉